Über die Möglichkeit eines emanzipatorischen Befreiungsaktes der Männlichkeit durch das Pinnen von Rebert-Buttons auf den Hosenschlitz

The Show must go on… Darum mal wieder Recycling: Mein alter Ego „Pierre D. Lune“ ließ sich für die Pareidolia 6 zum Thema Liebe von einer Alltagssituation, und zwar einem Rebert-Konzert (Nordic Italowestern Freesurfpunkrockenroll) im Komet inspirieren:

Über die Möglichkeit eines emanzipatorischen Befreiungsaktes der Männlichkeit durch das Pinnen von Rebert-Buttons auf den Hosenschlitz

Der erste Gedanke eines vorübergehenden Mathematikstudenten war, dass es infantil ist, als Mann seine Geschlechtsmerkmale so zu betonen. Denn das ist wohl kaum vergleichbar mit dem betörenden Reiz eines tiefen Decolltees bei Frauen, obwohl  es sich dabei auch nur Geschlechtsmerkmale handelt.

„Der männliche Körper besitzt nicht die Schönheit des weiblichen Körpers“, so der Student. Verzierungen und Akzentsetzungen sind deshalb lächerlich oder gar peinlich.

Sehr oft sind es die Männer selbst, die ihren Körper im Vergleich mit dem weiblichen abwerten. Doch woher soll Selbstbewusstsein kommen, wenn man sein eigenes Geschlecht nicht als schön empfindet?

Der emanzipierte Mann räumt auf mit diesem Klischee: Er erfindet die Schönheit neu. Er nimmt sich alle Freiheiten. Er nimmt sich zum Beispiel Rebert-Buttons und pinnt sie sich vor den Schwanz.

Ein spontaner Akt. Erstmal ist es nur ein Scherz. Aber konsequent fortgeführt steht mehr dahinter: Mut und Selbstbewusstsein. Der Mut, das zu tun, wonach einem der Sinn steht, auch wenn es befremdet. Und das Selbstbewusstsein, dass man die Befremdung ertragen kann.
Denn Rebert-Buttons auf dem Hosenschlitz zu tragen ist trotz aller Lächerlichkeit tabu.
Darum ist es nicht einfach eine Mode. Es ist ein Statement!

Vielleicht dieses: „Ja, ich stehe dazu, dass ich einen Schwanz habe!“
Oder aber: „Ja, du darfst hinschauen!“

Natürlich wäre es wichtig, einen Schritt weiter zu gehen.
So weit, die Individualität der eigenen Bedürfnisse auszuleben und dabei einer neuen Männlichkeit auf die Spur zu kommen. Das muss jeder auf seine Art tun.

Irritieren statt imitieren!

Denn wenn Rebert-Buttons als Schwanz-Schmuck oder Schutzwall nur noch eine Mode sind, verlieren sie ihre Kraft. Emanzipation verliert immer ihre Kraft, sobald sie eine Mode wird. Jede Massenbewegung steht dann der Befreiung des Individuums entgegen.

Darum, auf zu neuen Ufern! Warum Emanzipation und Genderstudies allein den Frauen überlassen?

Auch Selbstreflexion kann eine Form inniger Liebe sein.

Pierre D. Lune
– Existenzforscher –

PS: Mir wurde gesagt, mein Text solle pornografisch sein, aber dafür genüge es, hin und wieder das Wort „Schwanz“ zu benutzen. Daher freue ich mich, dieses brisante Thema durch das Benutzen eines einzigen Wortes auch Freunden der Pornografie zugänglich gemacht zu haben!